Die Deutsche Volkspolizei (DVP) wurde im Jahr 1945 gegründet und war ein zentrales Element der DDR-Politik, das direkt dem Innenministerium unterstand. Die DVP sollte vor allem die innere Sicherheit gewährleisten und das ideologische Gerüst der Diktatur stützen. Führungspersönlichkeiten wie Karl Maron prägten die Organisation, die militärisch organisiert war und wie eine paramilitärische Einheit in Erscheinung trat. Die Kader der DVP wurden auf politische Unzuverlässigkeit geprüft, um sicherzustellen, dass nur linientreue Mitglieder in Schlüsselpositionen agierten. In einer Zeit der eingeschränkten Gewaltenteilung wurden Rechtsstaatlichkeit und unabhängige Justiz bewusst untergraben, während die DVP die Kontrolle über die unabhängigen Medien ausübte. Sie spielte eine entscheidende Rolle in der Konsolidierung der DDR. Die Entwicklung der Volkspolizei war somit eng mit der Erhaltung des Regimes verbunden und hinterließ Spuren, die bis ins wiedervereinte Deutschland nachwirken.
Zentrale Rolle der SED-Ideologie
Die SED-Ideologie stellte einen zentralen Pfeiler der DDR-Politik dar und beeinflusste maßgeblich die Funktionsweise der Volkspolizei. Sicherheit und Disziplin wurden als grundlegende Werte propagiert, um die SED-Diktatur zu festigen. In den Parteitagen und im Zentralkomitee wurden die Richtlinien für den Umgang mit Widerständen formuliert, wobei die Volkspolizei als exekutive Macht zur Überwachung und Unterdrückung jeglicher Opposition eingesetzt wurde. Der Einfluss des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS), der Geheimpolizei der DDR, verstärkte diese zentralistische Kontrolle und sicherte den Machterhalt des Regimes. Unter dem Vorwand des Schutzes der sozialistischen Ordnung führte die Volkspolizei Maßnahmen durch, die stark an Praktiken des Stalinismus erinnerten. Dies manifestierte sich in umfassenden Überwachungsprogrammen, die das tägliche Leben der Bürger durchdrangen und jede Form von abweichendem Verhalten im Keim erstickten.
Militärische Organisation ab den 1960er Jahren
Ab den 1960er Jahren wurde die DDR Polizei, insbesondere die Deutsche Volkspolizei, zunehmend militärisch organisiert und zentralistisch strukturiert. In dieser Zeit, die bis zur Wiedervereinigung 1990 andauerte, übernahm die Volkspolizei vielfältige Aufgaben, die politisch kontrolliert und stark durch die SED-Ideologie geprägt waren. Diese umfassten sowohl die Schutzpolizei als auch die Kriminalpolizei, die in der Sowjetischen Besatzungszone seit 1945 etabliert worden waren. Der Betriebsschutz unterlag ebenfalls der Kontrolle der DDR, wobei die SMAD und die DVdI maßgebliche Richtlinien vorgegeben hatten. Zudem lebte die Tradition der uniformierten Polizei, die in einem System operierte, das die Rolle der Frauen in Polizei und Sicherheit zunehmend beherrschte. Mit dem Ende der DDR und dem Übergang in ein wiedervereinigtes Deutschland stellte sich die Struktur und Anwendung der DDR Polizei vor neue Herausforderungen.
Herausforderungen nach der Wiedervereinigung
Nach der Wiedervereinigung 1990 sah sich die Polizei in Deutschland, insbesondere die ehemalige DDR Polizei, vor beträchtlichen Herausforderungen. Die Volkspolizei musste sich neu orientieren, um den Anforderungen einer demokratischen Gesellschaft gerecht zu werden. Politische Herausforderungen bestanden darin, Vertrauen zwischen den ehemaligen DDR-Bürgern und der Polizei aufzubauen, die oft als Instrument der SED angesehen wurde. Wirtschaftliche Herausforderungen richteten sich auf die Integration und Umschulung der Angehörigen der Volkspolizei in die neuen Strukturen. Soziale Herausforderungen zeigten sich in der Notwendigkeit, Polizeiaufgaben aus den Bereichen Ordnungssicherung und Kriminalitätsbekämpfung neu zu definieren. Der Umbruch erforderte, dass ehemalige ABV und Verkehrspolizisten sich in einem völlig veränderten deutschen Umfeld behaupten und den Neuanfang mitgestalten, um den Erwartungen der Bürgerrechtsbewegung und des Nationalfeiertags Rechnung zu tragen. Diese historische Episode prägte die Entwicklung der modernen deutschen Polizei nachhaltig.