Ekel ist eine starke Emotion, die in uns Abneigung und Widerwillen auslöst. Dieser intensive Unbehagen kann körperliche Symptome wie Übelkeit, Brechreiz, Schweißausbrüche oder sogar Ohnmacht hervorrufen. Ekel wird oft durch Objekte oder Situationen ausgelöst, die als ekelhaft wahrgenommen werden, wie Fäkalien, Erbrochenes, Schimmel oder Maden. Diese Reaktionen sind tief in unserem Gehirn verwurzelt, da Ekel eine Schutzfunktion gegen Keime und potenziell gefährliche Substanzen darstellt. Außerdem beeinflusst die Erziehung, wie wir auf bestimmte Stimuli reagieren und welche Dinge wir als unangenehm empfinden. Ekel hat somit nicht nur individuelle, sondern auch soziale Dimensionen, da gesellschaftliche Normen und politische Gesinnungen das Empfinden von Ekel prägen können. In unserem sozialen Miteinander spielt Ekel eine Rolle in der Akzeptanz und Ablehnung von Verhaltensweisen oder Lebensstilen.
Herkunft und Etymologie des Begriffs
Die Herkunft des Begriffs „ekeln“ reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit entwickelte sich das Substantiv aus dem Adjektiv, welches damals in der Bedeutung von ‚Abscheu‘ und ‚heftigem Widerwillen‘ verwendet wurde. Die Wortgeschichte zeigt, dass das mitteldeutsche (md.) und mittelniederdeutsche (mnd.) Wort „ekeln“ mit dem Gefühl des Widerwillens verbunden war. Auch die Verwendung von „Greuel“ als Synonym verdeutlicht den starken negativen emotionalen Bezug. Über die Jahre hat sich die Definition von „ekeln“ verfestigt, wobei die Rechtschreibung konstant blieb. Martin Luther verwendete den Terminus, um die moralische Ablehnung bestimmter Verhaltensweisen zu beschreiben, was zur Popularität des Begriffs beitrug. In der Literatur wird „ekeln“ oft als Nomen gebraucht, was die Substantivbildung unterstreicht, während veraltete Formen der Sprache die wählerische Verwendung des Begriffs beeinflussten. Die Grammatik und Synonyme dieses Wortes sind detailliert im Duden festgehalten.
Die Konjugation des Verbs „ekeln“
Das Verb „ekeln“ ist ein schwaches Verb und wird in verschiedenen Zeitformen konjugiert. Im Indikativ Präsens lautet die Konjugation: ich ekle, du ekelst, er/sie/es ekelt, wir ekeln, ihr ekelt, sie ekeln. Im Indikativ Präteritum steht es als: ich ekelte, du ekeltest, er/sie/es ekelte. Der Konjunktiv I wird in der Form: ich eke, du ekelst, er/sie/es eke, wir ekeln, ihr ekelt, sie ekeln gebildet. Hilfsverben werden bei der Bildung der Zeiten nicht benötigt, da „ekeln“ im Aktiv steht. Beispielsätze verdeutlichen die Anwendung: „Ich ekle mich vor schimmelndem Brot“ oder „Wenn du das siehst, ekelst du dich bestimmt.“ Synonyme für „ekeln“ sind unter anderem „abstoßen“ und „abneigen.“ Die Beugung dieses Verbs zeigt die verschiedenen Wortformen, die im Hauptsatz verwendet werden können.
Beispiele für Ekelerfahrungen im Alltag
Alltägliche Ekelerfahrungen sind vielschichtig und können stark variieren. Oftmals treten sie in Verbindung mit unangenehmen Gerüchen, Anblicken oder Texturen auf – wie der Anblick von alten, verdorbenen Lebensmitteln oder die Konsistenz von Exkrementen. Diese Emotion kann auch durch körperliche Aspekte wie Körpergerüche oder sogar ein schmutziges Gebiss ausgelöst werden. Psychische Erkrankungen, insbesondere im Angstspektrum, können die Empfindlichkeit gegenüber Ekel verstärken und zu Zwangsstörungen führen, in denen die Betroffenen mit intensiven emotionalen Reaktionen kämpfen. Der Leipziger Tatortreiniger Thomas Kundt beschreibt in seinen Erfahrungen den Ekel, der beim Reinigen von Wohnungen nach verstorbenen Personen auftritt. Paul Ekman und Jakob Fink-Lamotte beleuchten in der Ekelforschung die kulturspezifischen Aspekte, die den Ausdruck von Ekel beeinflussen. Auch die politische Gesinnung kann die Wahrnehmung von Ekel prägen, was diesen Prozess der Emotionen und ihre Ausdrucksformen kulturell verankert und mit der Geschichte unserer Gesellschaft verbunden ist.