Tyrus, eine der wichtigsten phönizischen Städte des Altertums, befindet sich an der libanesischen Küste und ist häufig eng mit der Legende von Elissa, auch Dido genannt, verknüpft. Diese Stadt war eine Schlüsselstelle im Handel und ein strategischer Knotenpunkt zwischen Babylon und Jerusalem. Historische Dokumente wie Hesekiel 26 belegen Tyrus‘ Bedeutung in militärischen Auseinandersetzungen und Belagerungen, insbesondere während der Kämpfe mit Karthago und den Angriffen von Alexanders dem Großen. Die beeindruckenden Felsen und Mauern der Stadt boten Schutz für ihre Einwohner und halfen, die kulturelle Identität zu bewahren. Tyrus und die nahegelegene Stadt Sidon zusammen bildeten ein Zentrum der phönizischen Kultur, dessen Einfluss bis in die moderne Zeit spürbar ist. Der Fluss Nahr el-Liṭānī, der in der Nähe fließt, unterstreicht die historische und geographische Bedeutung dieser faszinierenden Stadt.
Die mythologischen Ursprünge von Europa
Die Küstenstadt Thyrus ist eng mit den mythologischen Ursprüngen von Europa verbunden und spielt eine zentrale Rolle in der antiken Mythologie. Gemäß dem Mythos war Kadmos, der Bruder von Phoinix, der Gründer der phönizischen Metropolen, einschließlich Karthago, wo die legendäre Dido herrschte. König Agenor, Kadmos’ Vater, wurde von Zeus in Form eines Stiers verfolgt, was die Verbindung von Thyrus zur griechischen Mythologie unterstreicht. Diese Stadt, bereits in der Antike als uneinnehmbare Stadt mit mächtigen Mauern bekannt, war von militärischen Duellen geprägt und diente als vaterlicher Palast für viele Mythen. Althistoriker wie Ernst Baltrusch betonen, dass die Geschichte von Thyrus und seine Rolle in der europäischen Idee, die in Athen, Sparta und Rom ihren Ausdruck fand, den Wandel der europäischen Identität im Laufe der Jahrhunderte widerspiegelt.
Tyrus: Zentrum der phönizischen Kultur
Im Herzen der phönizischen Zivilisation liegt Tyros, ein bedeutendes Handelszentrum im heutigen Libanon. Diese antike Stadt war bekannt für ihre maritime Dominanz und späte Gründung zahlreicher Kolonien, darunter Cádiz und Karthago. Der wirtschaftliche Aufschwung wurde unter anderem durch den Doppel-Schekel, eine Währung, die die Handelsbeziehungen in der Region vereinfachte, gefördert. Tyros war nicht nur ein Zentrum des Handels, sondern auch ein Ort kultureller Blüte, wo die akkadische Sprache blühte und Kunstfertigkeit in der Herstellung des Doppelfüllhorns sichtbar wurde. Die militärische Stärke von Tyros, insbesondere während der Belagerung von Tyrus durch Alexander den Großen, zeugt von der Widerstandsfähigkeit dieser anmutigen Inselfestung. Diese Eroberer und ihre Feldzüge prägten die Geschichte von Tyrus und hinterließen ein Erbe, das bis heute fasziniert.
Die Belagerung durch Alexander den Großen
Die Belagerung von Tyrus durch Alexander den Großen gilt als einer der bemerkenswertesten militärischen Leistungen seiner Eroberungen. Im Jahr 332 v. Chr. fiel die Stadt, die als strategische Festung an der Mittelmeerküste eine bedeutende Rolle spielte, unter dem Druck Alexanders und seiner gut organisierten Flotte. Trotz der mächtigen Verteidigung und der robusten Mauern hielt Tyrus sieben Monate durch, bevor die Belagerung erfolgreich beendet wurde. Alexanders Angriff folgte auf die siegreiche Schlacht bei Issos, die es ihm ermöglichte, gegen das Persische Reich vorzugehen. Die phönizischen Städte waren über seine militärischen Erfolge besorgt, da die Eroberung von Tyrus nicht nur einen Verlust für die Stadt selbst darstellte, sondern auch für die gesamte Region und die Handelsrouten, die durch diese zentralen Punkte der Handelsaktivitäten führten.


