Zur Vorweihnachtszeit sind Süßigkeiten in Deutschland teils deutlich teurer als vor einem Jahr. Im Oktober 2025 lagen die Preise für Schokoladen im Mittel 21,8 % über dem Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Besonders stark verteuert haben sich Schokoladentafeln und Pralinen.
Welche Produkte sich wie verteuert haben
Die Daten zeigen ausgeprägte Unterschiede innerhalb der Warengruppe. Eine Schokoladentafel kostete im Oktober 2025 im Schnitt 30,7 % mehr als ein Jahr zuvor. Riegel und andere Schokoladenprodukte verteuerten sich um 16,0 %. Bei anderen Süßwaren stiegen die Preise um 5,0 %. Innerhalb dieser Gruppe legten Pralinen um 22,1 % zu, Bonbons blieben mit plus 0,4 % nahezu stabil, und Kaugummi sowie Gummibärchen verbilligten sich um 2,8 %. Kekse wurden 1,7 % teurer.
Zum Vergleich: Die Verbraucherpreise insgesamt stiegen in demselben Zeitraum um 2,3 %, die Preise für Nahrungsmittel lagen mit plus 1,3 % unter dem Durchschnitt.
Rohstoffkosten und Vorstufen als Treiber
Nach Einschätzung des Statistischen Bundesamtes sind kurzfristige und mittelfristige Preissteigerungen bei Vorstufen wie Kakao und Zucker ein wesentlicher Grund für die Entwicklung bei Schokolade und Süßwaren. Die Erzeugerpreise für Zucker waren bis Mitte 2024 stark gestiegen. Im Jahresdurchschnitt 2024 lagen sie mehr als doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Anschließend fielen die Zuckererzeugerpreise wieder, sodass sie im Juni 2025 um 40,2 % unter dem Vorjahresmonat lagen. Seit November 2024 blieben die Zuckerpreise allerdings auf einem vergleichsweise hohen Niveau stabil.
Auch die Erzeugerpreise für Schokoladenprodukte stiegen zuletzt deutlich. Im Oktober 2025 verteuerten sich die Erzeugerpreise für Schokolade und andere kakaohaltige Lebensmittelzubereitungen in Verpackungen von 2 Kilogramm oder weniger um 20,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Erzeugerpreise für Süßwaren ohne Kakao lagen im Oktober 2025 leicht unter dem Vorjahresniveau mit einem Rückgang von 2,4 %.
Importpreise und Angebotslage bei Kakao
Kakao ist für die heimische Produktion von Schokolade unverzichtbar und wird überwiegend importiert. Nach einem Rekordanstieg im April 2024 liegen die Importpreise für Kakaobohnen und -erzeugnisse nach Angaben des Statistischen Bundesamtes weiterhin auf einem ungewöhnlich hohen Niveau, haben sich aber zuletzt etwas abgeschwächt. Im September 2025 waren die Einfuhrpreise für Kakaobohnen 4,0 % niedriger als im Vorjahresmonat, während die Einfuhrpreise für Kakaomasse, Kakaobutter und verwandte Produkte im selben Zeitraum um 25,8 % gestiegen sind.
Die Importpreise hatten im April 2024 deutliche Ausschläge gezeigt. Damals lagen die Preise für Kakaobohnen mehr als dreimal so hoch wie im Vorjahresmonat und die Preise für Kakaomasse und Kakaobutter stiegen um mehr als 170 %. Im Jahresvergleich 2024 lagen die Importpreise für Kakaobohnen mehr als dreimal so hoch wie 2020, für Kakaomasse und Kakaobutter waren die Preise um rund 183 % gestiegen.
Parallel dazu gingen die Mengen der eingeführten Kakaoerzeugnisse zurück. Von Januar bis September 2025 beliefen sich die Kakaolieferungen nach Deutschland auf 449 400 Tonnen und damit 16,8 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Wichtigstes Herkunftsland blieb Côte d’Ivoire mit 140 900 Tonnen, das 31,4 % der Importe ausmachte. Ursachen für die Verknappung auf dem Weltmarkt sind nach Angaben des Amtes insbesondere Missernten in bedeutenden Anbauregionen Westafrikas.
Mittelfristige Trends und Verbrauch
Auch mittelfristig sind Schokolade, Süßwaren und Kekse spürbar teurer geworden. Von 2020 bis 2024 stiegen die Verbraucherpreise für Kekse um 74,4 %. Für Schokoladen fielen die Zuwächse in diesem Zeitraum auf 39,9 %. Riegel und andere Schokoladenprodukte wurden 45,9 % teurer, Schokoladentafeln verteuerten sich um 31,8 %. Andere Süßwaren erhöhten sich insgesamt um 29,1 %, darunter Kaugummi und Gummibärchen um 39,1 %, Pralinen um 20,3 % und Bonbons um 15,1 %.
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Zucker in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung im Wirtschaftsjahr 2023/24 auf 30,4 Kilogramm gesunken. Im Vorjahr lag er noch bei 33,9 Kilogramm. Der Selbstversorgungsgrad mit Zucker betrug 155 Prozent. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Kakao lag im Wirtschaftsjahr 2023/24 bei 3,1 Kilogramm und damit auf dem Niveau des Vorjahres.
Datenquelle und weiterführende Informationen
Die hier genannten Zahlen stammen vom Statistischen Bundesamt. Detaillierte Tabellen zu Verbraucherpreisen, Erzeugerpreisen, Einfuhrpreisen und Außenhandelsdaten sind in den Datenbanken des Amtes abrufbar. Das Statistische Bundesamt hat zudem eine Sonderseite mit Zahlen und Fakten zur Adventszeit, zum Weihnachtsgeschäft und zu Silvester zusammengestellt.
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